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MENAHEM PRESSLER
Mit dem modernen Flügel, den Sie spielen, ist es damit leichter,
jene drei Klangwelten wiedererstehen zu lassen?
Es entsteht eine Verbindung zwischen einem selbst und dem Instrument, eine
Verbindung, die ich definitiv auf dem modernen Steinway-Flügel, den ich liebe und
auf dem ich momentan spiele, gefunden habe. Es ist ein Flügel aus Hamburg mit
wunderbarer Klangeigenschaft, den alle hier, in meiner Schule in Bloomington, an
der Indiana University, sehr schätzen.
Womit wir noch einmal zurückkehren zu jener Tradition, die Sie an
Ihre Schüler weitergeben…
Ganz genau, und deshalb bleibe ich auch optimistisch. Die Zukunft der Musik liegt
in guten Händen. Ich weiß, dass meine Schüler nicht vergessen werden, wie viel
die Welt diesen drei Komponisten verdankt, deren Werke unvergesslich sind. Selbst
wenn jeder junge Künstler sich Anerkennung und Erfolg erhofft, was ganz normal
ist, so ist es doch noch wichtiger, dass er sich seiner Verantwortung gegenüber
diesen Komponisten, die einen unglaublichen Reichtumgeschaffen haben, bewusst
wird. Dieser Reichtumzeugt von der Existenz unserer Zivilisation, und ohne sie wäre
dieWelt wesentlich ärmer.