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46 MOZART / BEETHOVEN / SCHUBERT

Ihre Wahl für die CD-Aufnahme ist auf Schuberts Sonate in G-Dur

gefallen…

Das ist ein wunderbares Werk, aber sehr schwer zu interpretieren. In gewisser

Weise gibt es in dieser Musik keinen dramatischen Effekt. Der erste Satz, das

Molto

moderato e cantabile

, ist eine Fantasie, deren „Fantasie“-Charakter Sie nur dann

wiedergeben können, wenn Sie ihn selbst verspüren. Es ist ein pianistisches Stück,

in dem Schubert aber das Klavier in gewisser Weise „vergessen“ hat. Tatsächlich

geht er über die Klanggrenzen des Instruments hinaus. Das

Menuetto

zum Beispiel

ist ein Walzer, auf den man unmöglich tanzen kann. Und der Schlusssatz ist ein

Tanz, dessen Wiener Dimension nicht in der Geschwindigkeit der Interpretation

untergehen darf. Man muss sich lange Gedanken machen dazu, wie dieser freie

Tanz, der auch auf den Gesang, auf die Liedkunst Bezug nimmt, zu gestalten ist.