Philippe Cassard
Philippe Cassard wird von Musikern, Kritikern und dem Publikum zugleich als einer der liebenswürdigsten und reifsten Musiker seiner Generation verehrt. Er wurde von Dominique Merlet und Geneviève Joy-Dutilleux am Conservatoire national supérieur de musique de Paris ausgebildet und erhielt dort 1982 die ersten Preise für Klavier und Kammermusik. Philippe Cassard vertiefte seine Kenntnisse zwei Jahre lang an der Wiener Hochschule für Musik und erhielt dann die Ratschläge des legendären Nikita Magaloff. Der Finalist des Concours Clara Haskil 1985 wurde 1988 mit dem ersten Preis der Dublin International Piano Competition ausgezeichnet.
Gemeinsam mit den größten Orchestern Europas (London Philharmonic, City of Birmingham Symphony Orchestra, BBC Philharmonic, Orchestre National de France, Orchestre Philharmonique de Radio France, Capitole de Toulouse, Philharmonie Budapest, Dänisches Radiosinfonieorchester usw.) spielte er unter der Leitung von Sir Neville Marriner, Marek Janowski, Charles Dutoit, Yan-Pascal Tortelier, Armin Jordan, Wladimir Fedosseijew und vielen mehr.
Dank seiner Vorliebe für Kammermusik und seiner Leidenschaft für Gesang spielte er mit Künstlern wie Christa Ludwig, Natalie Dessay, Angelika Kirchschlager, Stéphanie d’Oustrac, Wolfgang Holzmair, Donna Brown, Michel Portal, David Grimal, den Quartetten Ebène und Modigliani sowie den Schauspielern Philippe Torreton, Roland Bertin, Judith Magre und Micheline Dax.
Philippe Cassard veröffentlichte eine Abhandlung über Schubert (Actes Sud) und ein Buch über Interviews zum Thema Kino und Musik Deux temps trois mouvements (Capricci), rief die Konzertreihe Estivales de Gerberoy ins Leben (1997-2003) und war als künstlerischer Leiter des Festivals Nuits Romantiques du Lac du Bourget tätig (1999-2008). Seit 2013 ist er für das Klassikprogramm des Festivals Fontdouce verantwortlich. Zudem hat er seit 2005 knapp 430 Folgen der Sendung Notes du Traducteur auf dem Radiosender France Musique präsentiert, welche 2007 den SCAM-Preis des besten Tonwerks gewann.
Natalie Dessay
Natalie Dessay sah sich stets mindestens genauso als Schauspielerin wie als Sängerin, und nun hat sie es endlich gewagt: Die weltweit bekannteste französische Opernsängerin der letzten 25 Jahre tritt ab sofort auch im Theater auf, aber hat mit der Musik noch lange nicht abgeschlossen. Die 1965 geborene Lyonerin wünschte sich als kleines Mädchen, Tänzerin zu werden. Sie studierte Deutsch, Gesang und Theater und trat nach ihrer Ausbildung am Konservatorium Bordeaux und an der Pariser Oper der renommierten Truppe der Wiener Staatsoper bei. Mit reiner Dickköpfigkeit und Willenskraft – ihre Eltern bläuten ihr Fleiß ein – wurde sie von der Choristin zur Solistin und arbeitete sich in den bekanntesten Konzerthäusern (u. a. der New Yorker Metropolitan Oper, Covent Garden in London) an die Spitze.
Sie hätte mit ihrer leichten Sopranstimme weiterhin Figuren wie die Königin der Nacht oder Olympia aus Hoffmanns Erzählungen verkörpern können, die ihr zum Ruhm verhalfen. Doch Tragödien ließen ihr keine Ruhe. So übernahm sie die düsteren Rollen der Manon und Lucia di Lammermoor. Natalie Dessay erfindet sich unerlässlich neu, strebt stets nach frischen Projekten und unbekannten Abenteuern. Sie liebt nichts so sehr wie an einem unerwarteten Ort zu sein und erfreut sich somit an ihrem Treffen mit Michel Legrand. Mit ebenso großem Enthusiasmus erkundet sie Debussys Melodien und konnte nicht widerstehen, eine Saison lang im Radio aufzutreten. Sie gewann fünf Mal bei den Victoires de la Musique und wurde 2008 mit dem Laurence Olivier Award für ihre Rolle in Donizettis La fille du régiment ausgezeichnet. Dessay ist eine lebendige und einzigartige Persönlichkeit, sei es im Leben oder im Theater. Die zugleich kraftvolle und zerbrechliche freiheitsliebend Diva ihrer Zeit entrüstet sich über Konformismus und vorgetäuschte Frechheit. Eine Alleskönnerin, die längst nicht alle Facetten ihres Talents ausgeschöpft hat. Ihre einmalige Bühnenpräsenz verspricht uns noch zahlreiche Höhepunkte.
Cédric Pescia
Cédric Pescia wurde in Lausanne geboren und besitzt die Schweizer und französische Staatsbürgerschaft. Unterricht erhielt er am Conservatoire de Lausanne (Christian Favre), am Konservatorium von Genf (Dominique Merlet), an der Universität der Künste in Berlin (Klaus Hellwig) sowie an der International Piano Academy Lake Como (Dmitri Baschkirow, Leon Fleisher, Andreas Staier, William Grant Naboré und Fou Ts’ong). Parallel bildete er sich mit Pierre-Laurent Aimard, Daniel Barenboim, Dietrich Fischer-Dieskau, Irwin Gage, Ilan Gronich, Christian Zacharias und dem Alban Berg Quartett weiter.
2002 gewann Cédric Pescia die Gina Bachauer International Piano Competition in Salt Lake City, USA.
Er konzertiert solo oder mit Orchester in Europa, den USA, China und Südamerika: Berliner Philharmonie, Konzerthaus Berlin, Wiener Konzerthaus, Londoner Wigmore Hall, Mozarteum in Salzburg, New Yorker Carnegie Hall, Shanghai Oriental Art Center, Tonhalle Zürich, Prager Frühling, Lucerne Festival, Gstaad Menuhin Festival, Schleswig-Holstein Musik Festival, Davos Festival, Klavierfestival Ruhr.
Eine langjährige Zusammenarbeit verbindet ihn mit der Violinistin Nurit Stark. Zudem ist er künstlerischer Leiter der Lausanner Kammermusik- Konzertreihe Ensemble enScène.
Cédric Pescia ist Preisträger der Lausanner Stiftung Fondation Leenaards und des Musikpreises der Stiftung Fondation Vaudoise pour la culture. 2012 wurde er zum Klavierprofessor der Haute Ecole de Musique de Genève ernannt.
Orchestre National de Bretagne
Das 1989 gegründete Orchestre National de Bretagne ist das Ergebnis einer bewussten Politik der Region Bretagne, der Stadt Rennes, des französischen Kulturministeriums und der Departements Ille-et-Vilaine und Morbihan.
Das Orchestre National de Bretagne, seit 2015 unter Grant Llewellyns musikalischer Leitung, unterscheidet sich in der französischen Orchesterlandschaft durch seine Offenheit und sein Innovationsstreben. Durch zahlreiche fachübergreifende Projekte von regionalen, nationalen und internationalen Kulturakteuren hat sich das ONB über Genre-, Stil- und Ausdrucksgrenzen hinweggesetzt, ohne jemals sein klassisches Repertoire und sein Streben nach Exzellenz aufzugeben.
Als bedeutender Akteur der bretonischen Musikszene bietet das ONB gemeinsam mit bretonischen und keltischen Künstlern sowie mit Künstlern traditioneller Musik aus der ganzen Welt gewagte und fruchtbringende Kreuzungen an. Sein Interesse für Jazz macht es zu einem der anerkanntesten Orchester der Szene. Das ONB steckt unaufhörlich neue Ausdrucksgrenzen ab, indem es Brücken zwischen Musik und diversen künstlerischen und intellektuellen Disziplinen wie Tanz, Kino, Geschichte, bildende Kunst oder Naturwissenschaften schlägt.