Beschreibung
Die Stimme! Selbst die nicht vorhandene Stimme, die zwischen den Händen eines Mozart spielenden Pianisten hervordringt. In dieser Musik ist alles Dialog, Geflüster und Leidenschaft an den Toren der Oper. Bei dem Wiener entspringen alle Formen derselben Quelle, jener des Gesangs. „Ich liebe es, dass die Arie einem Sänger so akkurat angemessen sei wie ein gut gemachtes Kleid“, äußerte Mozart beim Komponieren einer Arie. Und welcher Arie! Ch’io mi scordi di te! Die Tasten treten in Dialog mit dem Solisten, man verlässt die Welt der Arie und betritt jene des Konzerts oder gar einer imaginären Sonate… Unter der Leitung von Philippe Cassards Klavier streift das 22. Klavierkonzert dasselbe Gewand über. So entsteht ein wortloses Theater, das zur selben Zeit wie Figaros Hochzeit komponiert wurde und zugleich Drama und Andacht und daraufhin Freude ohne Hintergedanken zum Ausdruck bringt. Das göttliche Spektakel wird von der Fantasie KV 475 weitergeführt, welche mit Raunen, Schreien und Unausgesprochenem Beethovens und Schuberts Welt vorgreift.
Die imaginären Dialoge beendet die schönste der Sonaten für Klavier zu vier Händen KV 497. Zwei Stimmen im Einklang, verliebt in die Schönheit.