Background Image
Previous Page  26 / 40 Next Page
Information
Show Menu
Previous Page 26 / 40 Next Page
Page Background

Zdenek Fibichs (1850-1900) Werkkatalog enthält über sechshundert

Kompositionen in allen Musikgattungen. Unter den insgesamt zehn

Kammermusikwerken finden wir die zwei Streichquartette A-Dur (1874) und

Opus 8 in G-Dur (1878). Fibich hatte einen Großteil seiner Jugendwerke, die er

nicht für würdig befand in seinen Katalog aufgenommen zu werden, zerstört.

Das

Erste Streichquartett in A-Dur

ist uns erhalten geblieben obwohl es keine

Opusnummer hat. Das Manuskript wurde aber erst 1928 entdeckt!

Fibich wurde in Böhmen als Sohn eines Försters geboren. Er genoß eine

ausgezeichnete musikalische Ausbildung bei Ignaz Moscheles und Bedřich

Smetana. Seine Werke sind heute jedoch mit Ausnahme einiger Opern- und

Klavierwerke kaum über die Landesgrenzen hinaus bekannt.

Auch wenn Fibich immer ein engagierter Verfechter der tschechischen Sprache

war und sie auch in seinenOpern verwendete, bewies er doch eine große Offenheit

deutschen Einflüssen gegenüber. In seinen beiden

Streichquartetten

erkennt man

das Bestreben innerhalb einer klassischen Formseine persönlicheMusiksprache zu

finden; wenig tschechische Volkslieder und -tänze bereichern die Partituren, mit

Ausnahme des

Ersten Streichquartetts in A-Dur.

26 SMETANA / FIBICH