Beschreibung
Die kleinste Abweichung bei einer Pause zwischen den Bildern oder ein unlogischer Aufbau kann die dramatische Spannung des Ganzen zerschlagen. Jean-Philippe Collards Version hebt sich durch ihre Flüssigkeit und wunderbare Natürlichkeit ab. Er erneuert pausenlos seinen Anschlag und hat dabei die Bilder einer Ausstellung in ihrer Orchesterfassung im Sinn. Nie übertreibt der Künstler. Stattdessen malt er jedes Bild mit Fantasie und doch Sachlichkeit, stets das Gleichgewicht im Blick. Mit Sinn für Erzählkunst trifft er bei Baba-Jaga und Heldentor absolut ins Schwarze.
Diese unermessliche Energie erinnert an einen gewissen Horowitz, mit dem Jean-Philippe Collard in den entscheidenden Jahren, in denen sich die künstlerische Reife einstellt, eine schöne Freundschaft verband. Die 1896 komponierten Six moments musicaux zeugen vom melodischen Genie Rachmaninows. Im Stück ehrt er mehrere Komponisten der Romantik, darunter vor allem Franz Schubert und dessen Zyklus Moments musicaux. Slawische Melodien, zügellose Rhythmen, Meditationen und Erinnerungen an die Kraft des Orchesters verschmelzen in diesen Stücken des russischen Komponisten, die eher Eindrücke als Orte oder Personen heraufbeschwören.