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42 13WALZER

Und doch ist es die französische Musik, die in weiten Teilen Ihr

Programm dominiert. Acht Komponisten sind vertreten. Neben Pierné

und Fauré findet man noch Chabrier, Satie, Séverac, Massenet, Debussy

und Tailleferre.

A.C.

: Die französische Musik ist meine Droge. Nehmen wir einfach mal

La plus que

lente

von Debussy. Dieses Stück altert nicht. Und auch dieses Stück ist für mich

wieder mit einer Erinnerung verknüpft. Ich erinnere mich an Marguerite Long,

die einmal, als ich bei ihr zu Besuch war, genau dieses Stück auf meine Bitte hin

gespielt hat. Das hat mich umso mehr berührt, als ich wusste, dass sie Debussy

gekannt hat, dass sie sich ausgetauscht haben.

La plus que lente

zeigt nicht nur

seine wunderbare Art zu komponieren, sondern auch seine große Feinfühligkeit.

Es ist ein melancholischer und ungeheuer sinnlicherWalzer.

Genauso wenig kann man sich dem Charme des

Feuillet d’album

von Chabrier

entziehen, eine Seite Musik von unglaublicher Einfachheit und Sparsamkeit der

Mittel, mit einer unwiderstehlichen Melodie. Charme, das Wort passt auch zur

Valse très lente

von Massenet. Sicherlich ein Charme, der volkstümlicher ist, als der

von

La plus que lente

von Debussy, doch ebenso präsent, und das bei einer Musik,

die ganz großartig für das Instrument geschrieben ist, was für das gesamte

pianistische Schaffen Massenets gilt. Er hatte übrigens sein

Klavierkonzert

Liszt

gezeigt, der es sehr mochte.

Was die

Valse romantique

von Séverac betrifft, so konnte ich diesen Komponisten

natürlich nicht auslassen. Déodat de Séverac, Musiker aus dem Lauraguais, ist für

mich der Inbegriff der französischen Provinz. Er rührt mich zutiefst.