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Die französische Musik liegt Ihnen sehr am Herzen, und Sie haben sich

ihrer immer und immer wieder angenommen. Aber Fauré nun haben

Sie so gut wie gar nicht eingespielt, es sei denn hie und da mal ein paar

Melodien. Und was Pierné betrifft, handelt es sich da um eine CD-

Premiere?

A.C.

: Von Pierné habe ich früher häufig die

Etude de concert

in c-Moll gespielt,

ein sehr schönes und zudem äußerst schweres Stück, aber es ist in der Tat das

allererste Mal, dass ich diesen Komponisten aufnehme. Die

Viennoise

wiederum ist

ein heikles, nicht einfach zu interpretierendes Stück. Es geht nicht nur darum, den

Anforderungen dieser sehr komplexen und detailreichen Komposition zu genügen

– es ist wirklich eine bewundernswerte Komposition! –, man muss auch den

besonderen Charakter einfangen, der nichts gemein hat mit dem Charakter von

Walzern von Chopin oder Brahms.

Was Fauré betrifft, so würde ich gerne die

13 Nocturnes

einspielen, die ich vor nun

rund fünfzehn Jahren in ihrer vollen Länge in Mailand in einem Konzert habe

spielen können. Aber man muss schon auch sagen, dass die Musik Faurés, in

der unglaubliche Schönheit steckt, von einer solchen Komplexität ist, dass sie

schlichtweg unbequemwird. Es ist kein ganz natürliches Klavier.

13WALZER