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Xavier Phillips

© William Beaucardet

Xavier Phillips

Xavier Phillips, das Erbe der Großzügigkeit

 

Musik ist sein Wasser und sein Sauerstoff. Kein Tag vergeht in Xavier Phillips’ Leben, der nicht von ihr erfüllt wäre. Keine Minute verstreicht, ohne dass er sie atmet, denkt, spricht. So fließt sie seit der Kindheit in seinen Adern. Seine Pianisten-Eltern wussten um diese Tatsache und gaben ihre Karrieren auf, um sich der musikalischen Bildung ihres Sohns und seines großen Bruders, dem Geiger Jean-Marc Phillips Varjabédian, zu widmen.

 

Schon sehr früh schulte ihn Jacqueline Heuclin, einst Maurice Gendrons und später Philippe Mullers Assistentin am Pariser Konservatorium, mit Anspruch und Wohlwollen. Nach einer reichen Ernte bei internationalen Wettbewerben lernte er die Großzügigkeit von seinem Idol, das später 17 Jahre lang sein Lehrer wurde: Mstislaw Rostropowitsch. Von ihm hat er sein Kredo: „Man gibt als Künstler bescheiden durch seine Tätigkeit, nicht durch sein Ego.“ Er weiß, wie viel er Rostropowitsch schuldet: sein unschätzbar wertvoller Unterricht, Konzerte unter seiner Leitung mit den renommiertesten amerikanischen Orchestern nach seinen Anfängen mit dem Orchestre de Paris und die Leidenschaft der Weitergabe, deren zwingende Notwendigkeit.

 

Für ihn, der so viel bekommen hat, ist das Lehren untrennbar von seinem Leben als Konzertmusiker. „Man muss anderen Aufmerksamkeit schenken, aus sich selbst herauskehren, geben“, weiß er. An der Haute École de Musique de Lausanne am Standort Sion lernen seine Studenten, dass man in der Musik nicht schummeln kann. Bei ihr geht es um Leidenschaft und Wahrheit. „Gewiss muss man die Musik so verteidigen, wie sie komponiert wurde, aber vor allem so, wie der Komponist oder die Komponistin sie erträumt hat.“ Dies sieht Xavier Phillips als seine Aufgabe. Dies sind die Werte, die er vermittelt. Er hat sich selbst mit Zeit und Erfahrung geformt und will seine Studenten stärken. „Er ist ein Fels, ein seltener Musiker von großer menschlicher und künstlerischer Integrität“, sagt François-Frédéric Guy, einer seiner Kammermusikpartner, über ihn.

 

Im festen Trio oder Quartett zu spielen erfordert, wenn auch keine exklusive, jedoch eine langfristige Verpflichtung. Xavier Phillips hat beschlossen, die Musik im Laufe neuer Begegnungen, je nach Zuneigung und geteilten Bestreben mit anderen Pianisten und vielen weiteren Musikern zu leben, darunter Tedi Papavrami, Anne Gastinel, Cédric Tiberghien und natürlich sein Bruder Jean-Marc Phillips-Varjabédian. Beide haben Kodály und Ravel eingespielt und lassen gemeinsam mit Chatschaturjan, Babadschanjan und Komitas ihre armenischen Wurzeln erklingen.

 

Sein musikalischer Horizont ist weit, unendlich. Die Entdeckung, die Neuheit lassen sein Musikerherz ebenso wie die Werke von Beethoven, Brahms, Offenbach und Fauré sowie nunmehr auch Jaëll und Sohy hüpfen. In Rostropowitschs Fußstapfen begeistert er sich für Prokofjew, Schostakowitsch, Dutilleux, Britten und ihre konzertierenden Stücke. Wenn „sein“ Matteo Gofriller von 1710 und er vorm Orchester Platz nehmen, beginnt ein fesselndes Abenteuer. Das Gefühl, in großer Gefahr zu schweben, niemals derselben, mischt sich mit der Begeisterung des Spiels und dem vom Klang und Austausch erhöhten Genuss. Die Muskeln, der Atem, der geweckte Geist, die Musik unterm Bogen – dann sucht er nicht mehr, dann hat er gefunden…

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