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38 RAVEL / DUTILLEUX / DEBUSSY

Wie sind Sie auf diese Stücke gestoßen?

Ravels

Streichquartett

ist seit dem allerersten Tag unserer Zusammenarbeit ein Teil

von uns. Es führte uns die Flexibilität vonQuartetten vor Augen – einwahrhaftiges

Instrument mit 16 Seiten, dessen Klang sich unendlich formen lässt – und verhalf

uns sehr zur Ausarbeitung eines gemeinsamen Klangs.

Ravels

Streichquartett

entspricht der Ästhetik der französischen Schule zu Beginn

des 20. Jahrhunderts gut. Damit hatten wir das Gefühl, die Tradition fortzuführen,

die uns bei unserem Studium am Konservatorium von Lyon vermittelt wurde.

Zudem hallten die Pentatonik und die Spielmoden, welche zuweilen an die

Klangfarben von traditionellen asiatischen Instrumenten erinnern, besonders für

unser Ensemble mit verschiedenen Abstammungen nach.

Dieses

Streichquartett

stellt eine Herausforderung dar, da sich vier Persönlichkeiten

darin vermischen, die manchmal verschmelzen und sich dann wieder individueller

ausdrücken müssen. Nachdem wir die Partitur lange im Konzert gespielt hatten,

entdeckten wir sie über das Erlebnis des Einspielens auf gewisse Weise wieder. Es

hat die Verbindung zu einer Musik aufgefrischt, die den Interpreten viel Freiheit

bietet. Diese Freiheit habenwir auszukosten versucht und zugleich stets den roten

Faden im Blick behalten.