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JOAQUÍNACHÚCARRO 39

„Die Phantasie kannst Du nur verstehen, wenn Du Dich in den

unglücklichen Sommer 1836 zurückversetzt, wo ich Dir entsagte; jetzt

hab’ichkeineUrsache,sounglücklichundmelancholischzucomponiren“.

So der Komponist in einem Brief an Clara im April 1839, zu dem Zeitpunkt, als das

Werk erschien, mit einerWidmung an Franz Liszt.

Das Ergebnis unterschied sich deutlich vom ursprünglichen Projekt Schumanns –

und zwar eine Komposition anzufertigen in Erinnerung an den Autor des

Fidelio

–,

„wie als ob“, wie es Rémy Stricker treffend formuliert, „das Bild Beethovens

einherginge mit seinem Wunsch nach dem geliebten Objekt, um ihn zu dem zu

führen, was er in seiner Musik bis dahin so dringlich gesucht hat: die Möglichkeit,

auf untrügliche und persönliche Art die aufeinanderfolgenden Momente von

Humor

auf andereWeise als in kurzen Stücken oder mosaikartig anzuordnen“.

Und tatsächlich stellt, ein Jahr nach Fertigstellung der

Sonate

Nr. 1 in fis-Moll op.

11 und in der direkten Fortsetzung nach der Vollendung der

Sonate

Nr. 3 „Konzert

ohneOrchester“, die

Fantasie

in C-Dur einewichtige Etappe in der Beherrschung der

großenFormdar.Vonder„tiefenKlage“,diedenerstenSatzbewegt,biszurpackenden

und magischen Poesie des dritten Abschnitts und dem dazwischenliegenden

zentralenAbschnitt mit seiner heldenmütigen Energie, fasziniert das Opus 17 durch

seine sowohl strukturelle als auch ausdrucksstarke Kohärenz.

Liszt hatte sich imÜbrigennicht getäuscht; bereits imJuli 1839 dankte er Schumann

mit folgendenWorten.

„Die

Fantasie

, die mir gewidmet ist, ist ein Werk von höchstem

Rang – ich bin wahrhaftig stolz auf die Ehre, die Sie mir erweisen,

indem sie mir eine so großartige Komposition zueignen.“