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Trio Sōra

© Lyodoh Kaneko

Trio Sōra

Groß denken!

 

„Vogel, der beim Abflug singt“ oder kurz: Sōra! So sagen die Ureinwohner Amerikas, während es auf Japanisch „Himmel“ bedeutet. Ein Name also, der um die Welt reist und in allen Sprachen schwingt, ein poetisches Wort, das auch wie das französische „Schwestern“ klingt und perfekt zum 2015 gegründeten Frauentrio passt. Die Wiener Geigerin Fanny Fheodoroff, die an der Juilliard war, begleitet seit 2022 die Pianistin Pauline Chenais und die Cellistin Angèle Legasa, die seit ihrer Zeit am Pariser Konservatorium befreundet sind. Fest entschlossen lenken die drei ihren Blick und ihre musikalischen Träume in dieselbe Richtung: ihr Trio und nichts anderes. Gewiss ist dies nicht der einfache Weg, doch für sie lohnen sich Trios ebenso wie Quartette! Und so stürzen sie sich ins Abenteuer, widmen sich ihm voll und ganz, geben auf Anhieb alles, getrieben von einer außergewöhnlichen Kraft und Energie.

Sie arbeiten enorm viel, jede Woche, jeden Tag, möglichst lange. Will man sich einen Namen machen, sind halbe Sachen ausgeschlossen! Zwischenzeitlich war das Trio überall in Europa unterwegs, wo es Akademien und Wettbewerbe aneinandergereiht und innerhalb von nur fünf Jahren 14 Preise und Auszeichnungen erhalten hat. Und das ist erst der Anfang! Sie denken groß und weit.

Auf ihrem Weg zeichnete sie vor allem eine Person: Mathieu Herzog, der zu ihrem Mentor, ihrem Schutzengel wurde. Die Kühnheit und das Talent der drei Künstlerinnen gefallen dem Bratschisten, der Dirigent wurde. So nahm er sie unter seine exklusiven Fittiche. Er weiß, dass sie Berge versetzen, Hindernisse überwinden und den Kurs halten können. Und das werden sie! Er ermutigt sie, ihr Vorhaben bis zum Ende zu verfolgen, eröffnet ihnen Perspektiven, steht ihnen musikalisch sowie menschlich zur Seite, hilft ihnen die Reifung ihres Trios von A bis Z zu vollenden. Das Streben nach einem gemeinsamen Klang und dem Sinn für Harmonien, die Arbeit an der Klangfarbe und der Artikulation sind für Mathieu Herzog wesentlich, doch andere Aspekte des Berufs, wie die Bühnenpräsentation und das Abhalten von Konzerten, sind auch nicht zu vernachlässigen.

Groß denken… Ein Motto, das die Musikerinnen unablässig in die Tat umsetzen. Ihre Devise seit jeher. Ein erstes Album? Wenn man schon die Welt der Diskografie betritt, dann wenigstens mit der größten: Beethovens. Und weil sie gern Risiken eingehen und keine halben Sachen kennen, natürlich eine Gesamtaufnahme seiner Trios. Das Album erschien 2020 und erhielt sogleich die größten Auszeichnungen – ein Volltreffer! Und damit ist es nicht genug. Zwei Jahre später, mit einem netten Stipendium in der Tasche, bestellten sie bei der kanadischen Komponistin Kelly-Marie Murphy nicht etwa ein „bescheidenes“ Trio, sondern ein Tripelkonzert, das sie mit dem Orchestre Philharmonique de Radio France unter der Leitung von Mikko Franck uraufführten. Immer vorwärts, immer größer… Ein neues Plattenprojekt war geboren: Brahms’ Trios, und zwar alle!

Bei ihrer Residenz, der Stiftung Fondation Singer-Polignac, trafen sie sich und arbeiteten stundenlang. Weit entfernt von den üblichen Interpretationen kehren sie bereitwillig vorgefertigten Ideen den Rücken und widmen sich der Suche nach dem Sinn einer Phrasierung, einer Klangfarbe, einer Atmung. Sie legen besonderes Augenmerk auf den Aufbau eines Werks, der sich von der Verbindung der Energie und Freundschaft zwischen den drei Musikerinnen nährt. Das Ergebnis ähnelt ihnen, wenn sie auf der Bühne brillieren: leuchtend, lebendig, stark. Und genau das ist die Eigenheit des Trios. Gibt man den großen Werken des Repertoires nicht neues Leben, indem man sie auffrischt?