Beschreibung
Die Musik des Thomaskantors passt sich an nahezu jedes Instrument an. Was die Töne erzeugt, ist nebensächlich, denn eher Gedanke und Intellekt zählen für den Leipziger Meister: Die Form des Werks, die Tonart und die melodische Kontur sind wichtiger als das Instrument selbst.
Sehen wir in Bach nicht eine universelle Ikone, die höchste Instanz, der in gewisser Weise die gesamte Musik entspringt?Vor dieser Gewaltigkeit galt es folglich, sich einer bestimmten Schlichtheit zu fügen: Diese Platte ist alles andere als eine „historische“ Aufnahme. Sie gibt sich nicht als Behüter eines Wissens aus und trägt nicht das Siegel eines Vermächtnisses.Die Interpreten spielen für die Zuhörer ihrer Zeit, einerseits mit Nicolas Dautricourts Stradivari aus dem Jahre 1713, andererseits mit Juho Pohjonens modernem Steinway & Sons D.
Beim Anhören dieses Doppelalbums taucht man in eine Welt des Überflusses ein. Wie eine derart kontrollierte Musik so große Emotionen wecken kann, vermitteln die beiden wunderbaren Interpreten kunstfertig.