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Streichquartett Nr. 2 op. 62 A-Dur

Der erste Satz,

Allegro vivace

wird ganz von dem lebhaften Mazurkarhythmus

beherrscht, der in vielen Werken Kalliwodas zu finden ist. In einer stürmischen

Aufwärtsbewegung beginnt nach zwei einleitenden Akkorden das Thema als

zweistimmiger Kanon zwischen erster Geige und Cello. Das zweite Thema in

E-Dur, ein linearer ruhiger Gedanke, wird nach einigen Takten von der zweiten

Geige übernommen, während die erste mit Sechzehntelumspielungen begleitet.

Die Durchführung beginnt mit einer vierstimmigen Fuge. Anklänge an das zweite

Thema leiten zur Reprise über.

Der Kanon in fis-Moll zwischen ersterVioline undVioloncello amBeginn des

Scherzos

wird nach 18 Takten aufgegeben um sich nach A-Dur zu wenden und mündet

schließlich ineinebeschwingteMelodieder erstenGeige, die vondenUnterstimmen

begleitet wird. Der Satz lebt von überraschenden Aufhellungen und Eintrübungen

und den fließenden gefälligenMelodien.

Das Adagio

ist ein kurzes Charakterstück für Violine. Nach einer kurzen Einleitung

übernimmt die erste Geige mit einer Kantilene die Führung über die anderen

Instrumente. Das Cello begleitet mit einem Ostinato, einer dreimal wiederholten

Tonleiter ab- und aufwärts. In einem modifizierten Rückgriff auf das Adagio

begleitet das Cello jetzt mit einem Orgelpunkt die harmonische Verdichtung in den

Oberstimmen.

Der letzte Satz

Vivace

ist eine

Art Perpetuum mobile

für die erste Geige. Das Material

besteht aus Figurationen, die diesen Satz phasenweise einer Etüde annähern.

AusderKettederspielerischenEffekteihrerSechzehntelfigurenundderakkordischen

Stütze der Unterstimmen löst sich zweimal eine Kantilene, zunächst in der zweiten

Geige. Nach einemkurzen Zitat des langsamen Satzes, ist es danndieViola, die diese

Stimme übernimmt. Der Satz endet in einer Stretta, die in den letzten 13 Takten die

Grundtonart des Quartetts durch unterschiedliche Dreiklangsbrechungen in allen

Stimmen bestätigt.

26 KALLIWODA