20 PIANO TWINS Hatten Sie bei diesem Abenteuer mit zwei Klavieren auch Lust, den orchestralen Aspekt der Tastatur zu erkunden? Wilhem Latchoumia: Die Arbeit an den Klangfarben des Orchester lag stets im Kern unseres Interesses, auch für jeden einzeln. Wenn ich die Partitur einer Sonate von Beethoven betrachte, sehe ich sofort das Streichquartett oder das Bläserpult. Wie kann man das eintönig erscheinende Klavier anders und in einer breiten Palette an Klangfarben erklingen lassen? Diese grundlegende Frage regt uns beide an, zu zweit und auch allein. Vanessa Wagner: Der Gedanke ist umso spannender, als dass wir Anschläge haben, die nicht unbedingt ähnlich sind, aber sehr gut zueinander passen. Wilhems äußerst flexible Technik entspricht ganz und gar meiner Herangehensweise ans Klavierspiel. So sehr sogar, dass es anscheinend oft schwierig ist, uns im Konzert voneinander zu unterscheiden. Das freut uns, denn es passt zu unserer Vorstellung der Interpretation mit zwei Klavieren.
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