LDV85
Wie empfinden Sie die verschiedenen Variationen? Die bebenden hohen Töne der ersten Variation stellen die Flucht des Mädchens dar, das seinem Schicksal zu entkommen versucht. Die erste Geige muss fast vornan sein, etwas schneller als ihre Partner: Das erzeugt eine interessante Dringlichkeit. Der Gesang des Cellos schwebt über der zweiten Variation, die eine tödliche Waldlandschaft imNebel zeichnet. Die dritte Variation mutet wie eine wilde Jagd an. Die vierte, ätherisch, weich, verschlungen, gleicht einem Paradiesbild. Daraufhin verdüstert sich die Stimmung mit einer Cellopassage von unglaublichem Satz und hochkomplexer Rhythmik. Am Ende dieses Satzes, wenn die Tonart Dur wiederkehrt, bricht das Licht nach dem Tod hervor – ein transzendenter, nahezu tröstlicher Tod. QUATUOR HERMÈS 35
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