LDV82
Unterscheidet sich Ihr eigenes Empfinden stark zwischen der Version zu vier Händen und der für zwei Klaviere? Cédric Pescia: Der erste Unterschied ist der vorhandene Raum. Zu vier Händen haben wir stets das Gefühl, dass uns unser Raum genommen wird, entweder rechts oder links,währendwir bei zwei Klavieren zugleichdenüblichenRaumund den Spielkomfort wahren. Ob nun aber mit zwei Klavieren oder zu vier Händen – der Klang ist ebenso schwer zu kontrollieren. Es erfordert viel Erfahrung, die Fragen der Ausgewogenheit ins Reine zu bringen. Obwohl die Konfiguration mit zwei Klavieren nicht die Nähe der Version zu vier Händen gestattet – in dem Sinne, dass man das Atmen des anderen hören, seine Hände sehen und alles mitbekommen kann, was das Zusammenspiel erleichtert –war dies für uns nicht allzu hinderlich, da Philippe und ich nach und nach eine sehr natürliche, nahezu surreale Art undWeise des „Zusammenseins“ entwickelt haben. Zu guter Letzt ermöglicht die Konfiguration mit zwei Klavieren gewisse hochinteressante akustische Erlebnisse: Im Teldex Studio legte uns der Tonmeister rasch nahe, die beiden Deckel völlig zu entfernen. Dies mag im Konzert nicht möglich sein (da der Klang nach oben statt Richtung Publikum ginge), schuf aber für das Einspielen und den Spielkomfort einen wunderbaren Eindruck, weil sich die Töne der beiden Klaviere wirklich mischten.
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