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64 BEETHOVEN/LISZT, SINFONIE NR. 9 Wie lange vor dem Einspielen haben Sie begonnen, amWerk zu arbeiten? Cédric Pescia: Es war ein langwieriger Prozess, über ein Jahr hinweg. Zunächst arbeitete jeder für sich am Werk. Dann trafen wir uns unzählige Male. Philippe kam nach Berlin oder ich nach Paris – meist für zwei Tage. Danach waren wir wie ausgelaugt, hatten Arme aus Wackelpudding und den Rücken im selben Zustand. Nach und nach nahm unsere Interpretation Form an, wobei wir viel Zeit mit den Fragen des Gleichgewichts, der Artikulation, des Anschlags, des Pedals verbrachten. Wir hatten das Glück, das Werk vor dem Einspielen einige Male zu üben, was sehr aufschlussreich war. Im Übrigen endet unsere Arbeit an der Neunten nicht mit der Platte, da wir bereits eine ganze Konzertreihe mit demWerk geplant haben. Im Vergleich mit meinen anderen Kammermusikprojekten der letzten Jahre, sei es mit Philippe oder anderen Künstlern, hat mir die Neunte Sinfonie von Beethoven/Liszt am meisten Zeit und Energie abverlangt, mich aber auch am meisten begeistert.
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