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42 CHOPIN_24 PRELUDES, FANTAISIE-IMPROMPTU, NOCTURNES, BARCAROLLE Dann wurden Sie am Konservatorium von Madrid von José Cubiles unterrichtet. Welchen Platz nahm Chopins Musik dabei ein? Unter der Anleitung Cubiles‘ – der 1916 Nächte in spanischen Gärten uraufgeführt hatte – arbeitete ich an einem extrem vielseitigen Repertoire, darunter Chopins Études und die Trauermarsch-Sonate , ein Werk, das ich im Laufe meiner Karriere oft spielen würde, ebenso wie die Klaviersonate Nr. 3 , welche mir auch am Herzen liegt. Von Cubiles bleibt mir vor allemdie Erinnerung an die überaus natürliche und spontane Beziehung, die er zur Musik pflegte. Nach dem Konservatorium von Madrid arbeiteten Sie mit Walter Gieseking, aber auch mit Guido Agosti an der Accademia Chigiana in Siena. Schnitten Sie mit diesen Meistern Chopin an? Ich erinnere mich, mit Gieseking an Gaspard de la nuit gearbeitet zu haben. Was Chopin angeht, spielte ich ihm die Klaviersonate Nr. 3 und das 1. Klavierkonzert vor. Das Wunderbare bei Agosti war, dass sich mir dank ihm ganz neue musikalische Perspektiven eröffneten und dass ich unter anderem die Größe von Chopins Musik besser verstand.

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