LDV38.1
55 CÉDRIC PESCIA Welchen Platz nimmt Johann Sebastian Bachs Werk in Ihrem Musikerleben ein? Ehrlich gesagt stehen zwei Komponisten seit meiner Kindheit im Herzen meines Repertoires: Schumann und Bach. Ich muss sieben oder acht Jahre alt gewesen sein, als meine Mutter mir die Partitur dieses Werks mit dem für ein Kind unaussprechlichen Namen schenkte: Das wohltemperierte Klavier . Natürlich konnte ich die meisten Stücke nicht spielen, doch es war bereits meine musikalische Welt. Später arbeitete ich mit meinen verschiedenen Lehrern an Bachs Musik und nahm dann Abstand zu ihren Auffassungen, um meinen eigenen Pfad zu beschreiten. Im Laufe der Zeit lernte ich Bachs gesamtes Klavierwerk. Ich spielte Cembalo und Klavichord und verbrachte ein Jahr damit, alle Kantaten zu studieren – ein unverzichtbarer Teil für das gute Verständnis des Ganzen. Mein Treffen mit Andreas Staier, mit dem ich an den Goldberg-Variationen arbeitete, hat mich zutiefst inspiriert.
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