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30 DVOŘÁK | CELLOKONZERT Welche technischen Herausforderungen birgt das als anspruchsvoll bekannte Konzert? Es ist wie die Besteigung des Mount Everest. Das Konzert ist gut für das Instrument geschrieben, jedoch extrem schwierig und erfordert enorm viel Vorbereitung. Die Partitur birgt technische Eigenschaften mit von allen Cellisten gefürchteten Doppelgriffen. Auch ist das Konzert mit seinem dichten Orchester in Bezug auf das Gleichgewicht komplex, was dem Solisten eine besondere Klangfülle abverlangt. Für diese Aufnahme haben wir uns allerdings Nuancen erlaubt, die im Rahmen einer Konzertaufführung, bei der man bis in die letzte Reihe zu hören sein muss, nicht möglich gewesen wären. Hier konnten wir dank der Mikros die Feinheiten herausarbeiten und neue Klangfarben suchen, während wir eine weitere wichtige Facette des Werks, nämliche den Erzählaspekt, hervorhoben. Denn mit seinen langen Phrasen scheint uns Dvořák eine Geschichte erzählen zu wollen. So sollte man die Reinheit der musikalischen Linie nicht durch das Streben nach einem gewissen Fluss verlieren. Letztendlich habe ich gemeinsam mit David Reiland und den Musikern mit dem Ziel eines „Dvořák nach französischer Art“ viel experimentiert. Jedenfalls ist daraus ein künstlerisches Angebot entstanden, das dieses so bekannte Werk auf ganz neue Art beleuchten kann.

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