LDV17

41 Uns ist die Bedeutsamkeit von Klavier und Stimme in Schumanns Werkbekannt.EinEinfluss,denmanauchinseinenKompositionen für Streicher wiederfindet. Wenn die Melodielinie auf sehr legato gesetzten Takten von den anderen Spielern gegen den Takt begleitet wird, dann erwächst daraus eine sehr schwierige, pianistische Komposition (wie im Scherzo des 2. und im Andante des 3. Quartetts). Dieser Schwierigkeitsgrad ist von Zeit zu Zeit auch gerade dann offensichtlich, wenn auf plötzlichen Akkorden die Komposition vertikal in die Höhe wächst. Die Ästhetik der Stimme wiederumkommt vor allem in den letzten beiden Quartetten zum Tragen, dank der zahlreichen Synkopen, bei denen nur sehr wenige Noten auf den Schlag fallen … Vom ersten Intervall der ersten Geige des 3. Quartetts an (Fis-H) kann man einen Eindruck von Stimmlichem verspüren. Und die sforzandi schließlich – typische Nuancensetzer für Streichinstrumente – verlangen vom Spieler, dass er dem Klang Leben einhaucht, ganz wie bei der menschlichen Stimme. Das heißt, manmuss sich im Inneren der Note, alsowirklich innerhalb des Klanges ausdrücken. QUATUOR HERMÈS

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