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Den größten Teil Ihrer CD aber – bezüglich der Dauer – macht die Paraphrase über „Die Walküre“ von Hugo Wolf aus. Wie haben Sie sich diese ‚üppige‘, zwanzigminütige Partitur angeeignet? W.L.: Ich habemir die Dinge nicht in der vorgegebenenReihenfolge vorgenommen. Ich habe mit dem Schluss des Werkes begonnen und habe dann viel Zeit mit dem Feuerzauber zugebracht, und dann habe ich den Verlauf des Stückes zurückverfolgt und dabei habe ich es im Detail analysiert. Ich habe mich erneut ein wenig vom Orchester gelöst, um zu versuchen, ein Klavierstück daraus zu gestalten, etwas, was oft auch mal ungeschickt wirkt und demAusführenden viele Entscheidungen abverlangt, Entscheidungen hinsichtlich der Klangfarbe und des Hervorhebens bestimmter Stimmen. In der Partitur wimmelt es nur so von Informationen, und der Interpret muss die Rede neu organisieren und Prioritäten setzen. Nach diesem musikalischen Überschwang schließen Sie mit der größtmöglichen Sparsamkeit in Form der Elegie in As-Dur … W.L.: Das ist eine zweifache Anspielung, zum einen natürlich auf Tristan und Isolde , denn das Stück stammt von einer Skizze zu dieser Oper, aber auch auf das Stück von Gérard Pesson, mit dem die Elegie diesen absolut zurückgenommen Charakter teilt. 47 WILHEM LATCHOUMIA

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