LDV16
Um das Eintreten von Isoldens Liebestod , der wiederum der Kern meiner Aufnahme ist, weiter vorzubereiten, gehe ich danach dann zum ersten der Drei Stücke aus „Tristan und Isolde“ von Alfred Jaëll über. Es handelt sich um eine etwas ungeschickte Transkription; ich habe sie trotzdemnicht weiter „umgebaut“. Ich bin mit der Vorstellung der Orchesterklänge von Tristan imKopf an sie herangegangen, doch habe ich dabei gerade versucht, keine Orchestertranskription vorzunehmen. Ich eigne es mir von Neuem an, indem ich es als einWerk für Klavier betrachte. Ich erlaubemir, gewisse Elemente stärker hervortreten zu lassen und andere dafür gar nicht oder weniger. Was die Orchesterklänge aus Tristan betrifft: Welche wichtigen Versionen des Werks haben Sie besonders geprägt? W. L.: Besonders angezogen fühle ich mich von der Aufnahme mit Birgit Nilsson undWolfgangWindgassen unter der Leitung von Karl Böhm, 1966 in Bayreuth. Die Transkription von Isoldens Liebestod ist bei Interpreten ein sehr beliebtes Stück. Seit wann findet sie sich in IhremRepertoire? W. L.: Ich hatte sie mit Blick auf meinen Preis am Konservatorium von Lyon einstudiert und dann einige Jahre später wieder aufgenommen. Das Wagner- Programm hat mich dann dazu gebracht, mich noch einmal hinein zu versenken, und das hat mich sehr beglückt. Um ganz ehrlich mit Ihnen zu sein, ich habe eher den Zweiten Akt von Isolde im Kopf ; auch Tristan höre ich … 46 EXTASE MAXIMA
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