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Also kreiste alles um Isoldens Liebestod und diese Paraphrase , und da drum herum galt es nun Ihr Programm zu errichten …Wie sind Sie das angegangen? W. L.: Ich habe es ein bisschen wie eine Oper angelegt, mit einer Ouvertüre. Ich bin alle Wagner-Transkriptionen durchgegangen und war hin und weg von dem Phantasiestück über Motive aus Rienzi und ich dachte mir, dass es mit seinem schönen, weit ausholenden Thema einen hervorragenden Einstieg in die Materie abgeben würde. Es war meine Ouvertüre. Im Übrigen hatte ich bereits seit fast einem Jahrzehnt Wagners gesamte Klaviermusik bei mir in der Bibliothek. Ich war das alles damals recht schnell durchgegangen, ohnemich lange damit aufzuhalten. DasWagnerprogrammaufdenWegzubringen,hatmichdannzuihrzurückgeführt, und dazu, mich mit größerer Aufmerksamkeit der Fantasia in fis-Moll zuzuwenden. Es handelt sich um ein gelinde gesagt erstaunliches Jugendwerk (von 1831). Es hat opernhafte Züge mit Erzählungen und Arien, und was die Harmonik betrifft, so findet man darin bereits Anklänge an Tristan und Isolde . Man merkt, dass Sie diesem Stück sehr zugetan sind … W. L.: Das ist wahr, Tristan ist eines meiner liebsten Wagnerstücke. Ich bin ein wenig durch Zufall auf die Drei Stücke von Alfred Jaëll gestoßen und ich habe das erste davon (Opus 112), das vom Liebesduo aus dem Zweiten Akt inspiriert ist, zurückbehalten. 42 EXTASE MAXIMA

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